Viele Anleger denken bei Investmentfonds nur an Aktienfonds. Das ist nicht richtig.

Es gibt alle Arten der Kapitalanlage auch in Form von Investmentfonds:

  • Liquide Anlagen wie Fest- oder Tagesgeld: Geldmarktfonds
  • Anleihen, sowohl von Staaten wie von Unternehmen: Rentenfonds
  • Immobilien, im In- und Ausland: Immobilienfonds
  • Aktien: Aktienfonds
  • Anlagen in Edelmetallen oder Rohstoffen: Gold- und Rohstofffonds
  • Mischfonds, die z.B. in Anleihen, Aktien usw. investieren und wie ein privater Vermögensverwalter die Mischung verändern, wenn der Kapitalmarkt sich ändert.
  • Fonds, die sich gegen bestimmte Kursrisiken absichern und /oder bei fallenden Kursen verdienen können: Strategie- oder Hedgefonds
  • Fonds, deren Anlagestrategie darauf ausgerichtet ist, nur Anlagen zu tätigen, die bestimmten ethischen, sozialen und/oder ökologischen Ansprüchen genügen: ESG- oder Nachhaltigkeitsfonds


Die Idee des Investmentfonds ist einfach: Viele Anleger tun sich zusammen und lassen ihr Kapital gemeinsam arbeiten.

Die gesamte Arbeit wird von einem oder mehreren Vermögensverwaltern erledigt, die dafür ein Honorar aus dem Fonds bekommen. Dafür suchen die Vermögensverwalter erfolgversprechende Investitionsmöglichkeiten, beobachten und überwachen die Investitionen, verkaufen die Anlagen bei Erreichen bestimmter Ziele und investieren das freigewordene Kapital in neue Vermögenswerte. Es gibt auch Fonds, die den Verwaltungsaufwand und die Kosten auf ein Minimum reduzieren, indem sie einen Anlageindex wie z.B. den DAX-Index nachbilden ( DAX ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG).

Der Anleger braucht sich um die tägliche Verwaltung seines Fondskapitals nicht zu kümmern.


Welche Vorteile bieten Investmentfonds?

In einem erfolgreichen Fonds kommen schnell viele Millionen Euro Kapital zusammen, also ist der Fonds selbst ein Großanleger.

Er bekommt daher günstige Konditionen beim Kauf und Verkauf von Anlagen und hat Zugang zu besonderen Angeboten, die Großanlegern vorbehalten sind. Die Verwaltung eines aktiv gemanagten Fonds übernehmen professionelle Vermögensverwalter. Sie haben bessere Informations- und Analysemöglichkeiten als ein Privatanleger.


Investmentfonds sind per Gesetz zu einer breiten Risikostreuung verpflichtet
.

Das Risiko, dass eine einzelne Anlage im Kurs fällt, kann durch die erfolgreiche Entwicklung anderer Anlagen ausgeglichen werden. Investmentfonds werden durch aufeinander aufbauende Kontrollinstanzen überwacht (Kapitalverwaltungsgesellschaft, Depotbank, Wirtschaftsprüfer, staatliche Aufsicht). Das Kontrollnetz ist sehr engmaschig.


Investmentfonds sind Sondervermögen
.

Das bedeutet, ein Fonds haftet niemals für die Schulden der Bank oder Kapitalanlagegesellschaft, zu der der Fonds gehört. Sollte eine Bank zahlungsunfähig werden, ist das Fondsvermögen vor Ansprüchen der Gläubiger geschützt.


Es gibt keine gemeinschaftliche Anlageform mit höherer Transparenz.

Für jedes Geschäftsjahr und jedes Geschäftshalbjahr werden Geschäftsberichte veröffentlicht, die der Anleger auf Wunsch kostenlos erhält. Jeder Jahresbericht wird von Wirtschaftsprüfern überprüft. Zu jedem Fonds gibt es einen ausführlichen Prospekt mit der Beschreibung des Fonds einschließlich aller Details zur Anlagepolitik.

Investmentfonds berechnen täglich ihren Vermögenswert und veröffentlichen ihn (Ausnahme: bei speziellen Fonds kann der Berechnungsturnus monatlich sein).

Noch einfacher ist die Verfolgung der Wertentwicklung in unserer Online-Depoteinsicht. Dort wird für jedes von uns eingerichtete Depot täglich der Wert aller Fonds errechnet.


Investmentfonds stehen miteinander im Wettbewerb.


Durch die regelmäßige Preisberechnung und –veröffentlichung ist es möglich, die Leistung eines Fonds bzw. eines Fondsmanagers über die gesamte Existenz zu verfolgen. Daher ist ein Vergleich verschiedener Fonds bzw. –manager möglich, wenn man über entsprechende Daten bzw. Software verfügt. Man kann also Fonds auf der Basis objektiver Kriterien vergleichen. Dies ist bei Vermögensverwaltern ansonsten eher selten der Fall.


Fondsanteile können in der Regel kurzfristig ge- und verkauft werden.

Bei den meisten Fonds kann jeder Anleger seine Fondsanteile börsentäglich zurückgeben.
Das bedeutet, der Anleger kann sich seinen Anteil am Fondsvermögen auszahlen lassen. Er braucht nicht selbst einen Käufer für seine Fondsanteile zu suchen. Ausnahmen von der jederzeitigen Rücknahmeverpflichtung gibt es nur zum Schutz der Fondsanleger, z.B. bei Immobilienfonds. Hier ist gesetzlich für den Anleger eine Mindesthaltefrist und eine Kündigungsfrist vorgeschrieben und es ist möglich, dass ein Fonds die Rücknahme der Anteile für eine gewisse Zeit aussetzt, um Liquidität durch den geordneten Verkauf von Immobilien zu beschaffen. Der Fonds soll nicht gezwungen werden, Immobilien unter extremem Zeitdruck und deshalb unter Wert zu verkaufen.


Investmentfonds können Steuervorteile
bieten.

Kursgewinne, die ein Fonds realisiert, unterliegen so lange nicht der Besteuerung, solange sie im Fonds verbleiben. Bei einer Direktanlage ist das anders. Dort werden die Gewinne besteuert, sobald sie realisiert werden. Der Fondsanleger hat daher einen Vorteil durch die Steuerstundung. Durch die beschlossene Reform der Investmentbesteuerung wird der Vorteil ab 2018 eingeschränkt, aber nicht völlig aufgehoben.